Animes, denen ich die Höchstwertung gebe, sind (in beliebiger Reihenfolge):

Chihiros Reise ins Zauberland (Sen to Chihiro no Kamikakushi)
Dieser Film von Hayao Miyazaki ist geradezu überladen mit Kreativität. Chihiro war nach Nausicaä der zweite Anime, den ich überhaupt gesehen und als solchen wahrgenommen habe - im spätjugendlichen Alter von 38. Ich hätte zuvor niemals geglaubt, dass Zeichentrick, und hier insbesondere ein Kinderfilm, ein derart hohes Niveau erreichen könnte.

Prinzessin Mononoke (Mononoke Hime)
Gegen diesen Film von Miyazaki habe ich mich lange gesträubt, weil ich kein großer Fan von Geschichten aus alten Zeiten bin.
Schwerer Fehler. Prinzessin Mononoke hat nichts, was ich auch nur im entferntesten kritisieren könnte und lässt mich auch nach mehrmaligem Rewatch immer noch mit einer Gänsehaut zurück.

Die letzten Glühwürmchen (Hotaru no Haka)
Isao Takahata hat einmal gesagt, dieser Film sei kein Antikriegsfilm. Wenn es wirklich seine Intention gewesen ist, keinen Antikriegsfilm zu machen, dann hat er darin leider auf ganzer Linie versagt, denn "Die letzten Glühwürmchen" gehört zu den erschütterndsten und emotional eindringlichsten Darstellungen der Grausamkeiten des Krieges überhaupt und rückt eine Gruppe von Kriegsopfern in den Mittelpunkt, die nur allzu oft übersehen wird.
Dabei hatte ich den Film zunächst überhaupt nicht als traurig aufgefasst. Ich war nur von einer enormen Wut auf den saudummen Protagonisten erfüllt. Erst nach etwa zwei sehr unruhigen Wochen konnte ich das Gesehene verarbeiten und fassen, was ihn so enorm intensiv macht.

Neon Genesis Evangelion / The End of Evangelion
Eine Serie, die zunächst als generischer Mecha-Anime daherzukommen scheint, holt immer weiter aus und entwickelt sich schließlich zu etwas völlig anderem, einer Art Katharsis oder dem ultimativen "Mindfuck".
Ich finde NGE wie auch sein alternatives Ende grandios, tue mir aber immer noch verdammt schwer damit, die Serie wieder anzuschauen.

Das Verschwinden der Haruhi Suzumiya (Suzumiya Haruhi no Shoushitsu)
"Die Melancholie der H.S." finde ich sehr gut gemacht. Vor allem die faszinierende Hauptcharakterin und der trockene Humor des Erzählers haben es mir angetan. Allerdings verliert sich die Serie in vielen Sidestories, die scheinbar nicht viel mit der Hauptgeschichte zu tun haben. Staffel zwei setzt dem Ganzen die Krone auf mit dem extrem nervigen "Endless Eight"-Arc.
Das Verschwinden der Haruhi Suzumiya schließlich schließt die Serie in einer m.M.n. absolut genialen Art und Weise ab. Scheinbar unbedeutende Fillerfolgen finden ihren Platz in der Gesamtstory und selbst die E8 erhält mit einem Schlag ihre Daseinsberechtigung.
Kurzum: Dieser Film macht für mich aus einer guten Serie ein Meisterwerk.

Steins;Gate / Steins;Gate 0
Eine Zeitreisestory, die sich nicht lange mit Großvater-Paradoxa und Schmetterlingseffekt aufhält und dabei in Logiklöcher festfährt, sondern fortgeschrittenere Konzepte der Chaosforschung zu Hilfe nimmt, um eine erstaunlich konsistente und schlüssige Geschichte zu erzählen.
Jede Staffel für sich genommen würde ich mit 9/10 Punkten bewerten. Die komplette Serie als Ganzes ist für mich aber eine glatte 10/10.