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von Bearserk
16.04.2019, 21:08
Forum: Plauderecke
Thema: Frauen gehören in den Haushalt!? (Kontroverses Thema)
Antworten: 14
Zugriffe: 11942
Mood:

Re: Frauen gehören in den Haushalt!? (Kontroverses Thema)

Danke fürs Erbarmen und Threaderstellen ;)

Ein sehr provokativer Thread-Titel ;)

Meine Meinung zu dem Thema:
Jedes Paar sollte für sich persönlich entscheiden, wie es den Alltag mit oder ohne Kinder oder im Haushalt meistern möchte. Das sollte meiner Meinung nach ganz nach persönlicher Präferenz und Praktikabilität geschehen.

Vielleicht mache ich mich jetzt bei der einen oder anderen (weiblichen) Person unbeliebt mit meiner Meinung, aber:
eine (klassische) Rollenverteilung ist objektiv betrachtet gar nicht mal so eine schlechte Idee.
Eine 40-Stunden-Arbeitswoche ist etwas sehr Anstrengendes, das Führen eines Haushalts und Kinder aber auch. Beides parallel bewältigen zu müssen, ist ein Kraftakt, den ich mir gar nicht vorstellen möchte. Da macht es schon Sinn, diese Aufgaben aufzuteilen. Hier kommt aber der komplizierte Part:
Ja, meist können Frauen letzteres meiner Meinung nach besser als Männer. Wie gesagt. Das ist nur meine Erfahrung, generalisieren möchte ich nicht.
Der springende Punkt ist in meinen Augen aber, warum das so ist. Wohl wegen der Gesellschaft und weil uns noch immer das Weltbild unserer Vorfahren nachhängt und Frauen weiterhin schon in jungem Alter zu sehr viel mehr Hausarbeit und Selbstständigkeit angehalten werden als Männer. Noch dazu erwartet die Gesellschaft ja nahezu, dass jede Frau ein vor Fürsorglichkeit nur so strotzendes Wesen ist, bei dem es einfach dazugehört, solche Sachen zu machen. Als läge uns das alles im Blut.
Wie oft habe ich Aussagen in die Richtung schon hören müssen ... von jungen Frauen im meinem Alter. Mir kommt vor, als würden einige Frauen das Muttersein und das Führen eines Haushalts als Hauptquelle ihres persönlichen Stolzes ansehen, sich darüber profilieren versuchen. Und damit stärken diese Frauen wiederum die ewige Spirale, den ewigen Kreislauf des: "Männer können Haushaltsbezogenes ja gar nicht, das müssen ja wir Frauen machen." *kicherkicherkicher"stellteuchvorwasmeinMannletztensgetanhatbeimGeschirrspülerausräumenthihi"*
"Na bevor der das wieder unordentlich macht, mache ich das lieber gleich gescheit."
"Für so etwas hat man als Frau einfach ein Gespür, das ist doch wohl normal."
Wtf?
Man könnte das Ganze ja irgendwie als selbsterfüllende Prophezeihung ansehen.
Buben werden nicht zu Haushaltstätigkeiten angehalten, Mädchen werden von klein auf mehr oder weniger subtil oder unbeabsichtigt in die haushaltsführende-/verantwortliche Rolle gedrängt, bis sie sich selbst wiederum nichts anderes vorstellen können und dasselbe mit ihren Kindern machen.
Unterm Strich:
Würden wir unsere Kinder anders erziehen, wäre es vielleicht keine Schande mehr, auch Hausmänner zu haben. Oder es käme zu einer tatsächlich fairen Rollenverteilung in Haushalt und Kinderbetreuung. Wenn jetzt noch Frauen besserbezahlte Jobs ergreifen könnten und nicht in die Mutter- und Hausfrauenrolle gedrängt werden würden: super.
Das Traurige ist ja, dass viele Frauen einfach keine Alternativen sehen. Werden schwanger, müssen, weil sie keine andere Wahl haben zu Hause bleiben, zumindest anfangs - und schon schaut es mit einer guten Ausbildung kompliziert aus. Also geht halt Mann weiterarbeiten, der ja schließlich nicht dem Baby zuliebe pausieren muss. Und der Kreislauf geht weiter, denn wie soll Frau denn jetzt noch einen Fuß in die (besserbezahlte, nicht-Aushilfen-)Arbeitswelt setzen?
Die ersten 1,5- 2 Lebensjahre eines Kindes als Mutter zu Hause zu bleiben, ist ja komplett sinnvoll. Allein aus physischen Gründen.
Danach steht mMn Paaren alles frei. Das Paar möchte einen ordentlichen Haushalt zu jeder Zeit und viel Zeit mit den Kindern haben? Ist eigentlich auch ein Vollzeitjob, also warum nicht: einer von beiden kann dafür ruhig daheim bleiben. Allerdings sollte das nicht immer nur die Frau sein und v.a. aus dem Grund, dass sie weniger verdient (weil sie nicht die Chance hatte, eine gute Ausbildung zu machen). Abwechselnd würde das auch Sinn machen.
Die ersten paar Jahre bleibt die Frau daheim, danach der Mann. Zum Beispiel.

Die Wall of Text tut mir Leid, ich habe mich wohl ziemlich in Rage geschrieben.
Meine persönlichen Erfahrungen in meinem Umfeld machen das Thema wohl zu einem sehr interessanten für mich ^^

Zu deinen Bekannten [mention]Ottarofan11[/mention]: die beiden waren wohl nicht kompatibel.
MMn ist es eine sehr antiquierte Ansicht eines Mannes, von der Frau zu verlangen, zu Hause zu bleiben. Auf Augenhöhe sollte man als Paar immer sein, aber wenn Mann solche Anforderungen stellt und es zu keinem Kompromiss kommen kann, wirkt es eben so, als würde er den angenehmen Weg durchs Leben suchen.
Nicht falsch verstehen. Den Wunsch danach zu haben, ist vollkommen legitim. Aber man sollte über diesen Wunsch diskutieren und die Ansicht und Vorstellungen seines Partners respektieren können.
Immerhin besteht immer die Gefahr, dass die Partnerschaft nicht hält und Frau kann sich dann nur noch auf genau zwei Dinge stützen: Ehegattenunterhalt und später Mindestpension. Für all die Jahre harter Arbeit. Dazu vielleicht noch die Verachtung der Gesellschaft, a la: "Hättest was Gscheits aus deinem Leben gemacht." Evtl ein schlecht bezahlter Aushilfsjob. Yay.

Tl;dr: Nein, Frauen gehören nicht in den Haushalt und wir müssen einiges in unserer Gesellschaft ändern.